Auf zu neuen Ufern …!
Das Auslandspraktikum war für mich eine tolle Erfahrung. Ich konnte so viele neue Eindrücke gewinnen und konnte meine Englisch- und Spanischkenntnisse verbessern. Ich habe viele tolle Menschen und eine ganz andersartige Kultur kennengelernt. Sevilla ist eine sehr eindrucksvolle Stadt!
Der erste Tag begann war für mich schon aufregend. Der erste Flug meines Lebens – Turbulenzen machten ihn dann noch sehr holperig. Am Flughafen in Sevilla angekommen, regnete es in Strömen. „Was ist das?“, dachte ich! Aber nach wenigen Tagen war der Regen verzogen und es gab den schönsten südspanischen Sonnenschein. Am Flughafen hat mich dann ein Fahrer mit Namen Jesus abgeholt und zu meiner Unterkunft gebracht. Anschließend traf ich auf meinen Vermieter, ebenfalls mit Namen Jesus. Ich habe gedacht, „wo bin ich denn hier gelandet?“
Wahrhaftig war Sevilla als ganz neuer Praktikumsort ein Wagnis. In ein Land reisen, dessen Sprache man nicht spricht und dann dort noch in einer Tagespflegeeinrichtung arbeiten – eine echte Herausforderung! Ich sie gemeistert. Es gab einige Missverständnisse, die aber eher zur Belustigung aller beigetragen haben. In der „hispalvida“ konnte ich mich mit Händen und Füßen verständigen! Und dann leben wir ja im 21. Jahrhundert, da gibt es auch noch den Google- Übersetzer. Die Angestellten in der Einrichtung waren alle sehr gelassen, ruhig, hilfsbereit und geduldig. Mein Aufgabengebiet war recht umfangreich: Hilfe bei den Tätigkeiten des täglichen Lebens wie Essen anreichen, Hilfen beim Ankleiden, Betreuen der Senioren, Begleiten zu den physiotherapeutischen Maßnahmen. Die Angestellten hatten schnell raus, dass ich in der Küche sehr versiert bin, denn ich habe schon eine Koch-Ausbildung gemacht. Das haben die Angestellten sehr zu schätzen gelernt und mir ab da die Küche überlassen.
Ich wohnte in einer Drei-Mann-WG. Özlem, eine schon auslandserfahrene Deutsche, hat mir sofort Unterstützung für die ersten Tage in einem fremden Land angeboten. Am selben Abend sind wir noch Tapas essen gegangen. Tapas, das Nationalgericht der Spanier, sind kleine kalte Häppchen, die mit einem alkoholischen Getränk gereicht werden.
In den zwei Wochen war der Tagesablauf sehr strukturiert. Bis nachmittags arbeiten, dann nach Hause, etwas Essen und ausruhen und um 18 Uhr ging es dann täglich zum exklusiven Spanischunterricht. Miguel, der Spanischlehrer war nur für mich und Yasmina da. Neben den Grundlagen der spanischen Sprache, lernten wir auch viel über die Gepflogenheiten der Andalusier und deren speziellen Dialekt.
Am Wochenende hatte ich dann frei und konnte ausgiebig die kulturellen Highlights der Stadt besichtigen. Die Altstadt mit dem Stadtviertel von Santa Cruz und vielen Kleinkünstlern, die die Straßen bevölkern. Der Plaza de España, der Alcasar-Palast, die Kathedrale, die Metropol Parasol – eine kunstvolle Konstruktion inmitten der Altstadt – vollständig aus Holz gebaut und unter ihr zahlreiche Geschäfte, Bars und Restaurants.
Am Ende des Aufenthalts dachte ich, dass ich wirklich in einer außergewöhnlichen Stadt gelandet bin. Sevilla voller Palmen und Apfelsinenbäume – ein wunderbarer Duft, der in der Luft liegt. Die Spanier leben so anders als wir. Gegessen wird abends frühestens um 21 Uhr. Kinder, die nachts noch auf der Straße spielen, traumhafte alte mittelalterliche Bauwerke, Menschen aus aller Welt leben, arbeiten, studieren und reisen hier her. Und dann durfte ich noch ein Highlight miterleben. Im April findet alljährlich die „feria de abril“statt. Das wichtigste Fest in Sevilla. Die Schulen sind eine Woche geschlossen. In der Stadt stehen tausende von Festzelten und Tanzflächen, auf denen Frauen in Flamenco-Kleidern und Männern in Robe ausgelassen tanzen und feiern. Den Abschluss bildet dann die „de semana santa“. Zum Osterfest werden Statuen und heilige Tote durch die Stadt getragen. Sevilla bleibt ein unvergessenes Erlebnis für mich!
Daniel