Besuch aus der Champagne am Berufskolleg Dinslaken: Der Austausch wog 3,4 Tonnen

DINSLAKEN. „Bievenue a Dinslaken“ hieß es vom 15. bis 20. April. Eine Gruppe von 19 Schülerinnen und Schülern des Lycée Marie de Champagne im 550 Kilometer entfernten Troyes, der ehemaligen Hauptstadt der Champagne, war neugierig auf Dinslaken. Sie sollte ein lehrreiches und sportliches Programm bei bestem Wetter erleben. Die Themen der Begegnung waren der Übergang von der Schule in eine Ausbildung, aber auch die Möglichkeit Praktika zu absolvieren, um Berufe kennenzulernen.

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Der Austausch wurde finanziert und betreut durch die Organisation „Arbeit und Leben“ in Düsseldorf und das Deutsch-Französische Jugendwerk. Hilfreich zur Seite standen uns für die Organisation und zahlreichen Übersetzungen die zwei Teamerinnen Ellen Alshut und Morgane Bonnel, die uns hervorragend unterstützen. Sie sorgten auch mit täglichen Sprachanimationen dafür, dass sich die Verständigung der Gruppen verbesserte und der jeweilige Wortschatz sich erweiterte.

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Logo unseres Partners: Deutsch-Französisches Jugendwerk

Unser Austausch erfuhr eine große Wertschätzung. Florian Eckert, der stellvertretende Schulleiter des Berufskollegs hatte eine Rede auf Französisch vorbereitet, die zu unsern Projektthemen und der europäischen Idee passte. Zum Mittagessen am ersten Tag gab es aus der Küche des Berufskollegs frischen Salat, leckere Lasagne, auch für Vegetarier und einen delikaten Nachtisch. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Dinslaken, Thomas Groß, erklärte sich sofort bereit, die internationale Gruppe zu empfangen und in den Ratssaal einzuladen. Dort gab es Informationen zur Stadt, einen Film und Informationen zu Ausbildung und Praktikum bei der Stadt Dinslaken. Die anschließende Stadtrallye durch Dinslaken fand in deutsch-französischen Gruppen statt und endete mit einem erfrischenden Eis am Altmarkt.

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Von alternativer Energie und Walzen
Der Dienstag diente der Erkundung. Zuerst konnten die Gruppen sich bei den Stadtwerken Dinslaken unter anderem über alternative Energie und die Aktivitäten der Stadtwerke informieren. Ein Höhepunkt war sicherlich der Blick in die lodernden Flammen des Biomassekraftwerks. Dort werden jährlich 45.000 Tonnen Holz aus den Kronen gefällter Bäume verfeuert. Auf dem Weg stellten sich die zwei Gruppen auf die Waagen, die normalerweise die ankommenden LKW wiegen. Ergebnis: 3,4 Tonnen.

IMG_8534_klein_23_72Das Familienunternehmen Steinhoff GmbH & Cie. OHG bot uns einen Einblick in die Produktion von Walzen, die für uns alltägliche Produkte, wie Alufolie, Besteck oder sogar Stapelchips auswalzen, bevor die Waren gebrauchsfertig gemacht werden. Am Schluss der Führung konnte die Gruppe zuschauen, wie zwei tonnenschwere, mehrere Meter hohe, Walzen gehärtet wurden. Hierzu wurden die glühenden Walzen, als sie die richtige Temperatur erreicht hatten, mit Wasser abgelöscht.

Glühende Walze_23_72Besonders positiv ist mit Blick auf das Thema des Austausches zu erwähnen, dass für beide Unternehmen, Andreas Heinrich für die Stadtwerke und Sarah Ostermeier für Steinhoff jeweils auch Personalverantwortliche zur Verfügung standen, die über Ausbildung und Praktika informierten und für Interessierte ansprechbar waren.

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Einander Ausbildung erklären
Auf diese Weise inspiriert ging es am Mittwoch in die Gruppenarbeiten zu den Projektthemen. Im Anschluss fuhr die Gruppe zum Gasometer in Oberhausen und konnte sich dort die Ausstellung „Der Berg ruft“ anschauen und einen Blick über das Ruhrgebiet genießen. Anschließend war Shopping angesagt.

DSC_0466_23_72Der Donnerstag bestand aus einem Besuch in Köln.

Einige Mutige und Sportliche machten sich auf, den Dom zu erklimmen. Ein Tauschspiel, bei dem die deutsch-französischen Gruppen gemeinsam einen Apfel oder eine Birne mit Passanten tauschten, sorgte wieder für Verständigung. Im Farina bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Hintergründe zu dem Parfüm, dessen Duft sich seit 1709 nicht verändert hat. Dieser Tag hatte ein sportliches Highlight, einen Besuch bei den Trampolinen des „Superfly“ in Duisburg. Für die hungrigen Sportlerinnen und Sportler standen anschließend Pizza und Pasta zur Verfügung.

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Am Ende steht die Frage: Was ist dabei herausgekommen? Die Präsentationen am Freitag zeigten ein Spektrum von Themen, bei denen sich deutsche und französische Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit zweisprachigen Präsentationen z. B. über die Besonderheiten bei Bewerbungen, Praktika, duale Ausbildung, beliebte Ausbildungsberufe, ungewöhnliche Ausbildungen.

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Beim Erklären der Besonderheiten wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch auf Details aufmerksam und können so die Qualität der eigenen Bewerbungen steigern. Aber es war auch toll, die eigenen Grenzen zu überwinden und trotz Sprachproblemen einen Weg zu finden, gemeinsam etwas zu erstellen und Spaß zu haben. Die französische wie auch die deutsche Gruppe haben ihre Zeit sehr genossen. Mögliche Termine für eine Neuauflage des Austausches im nächsten Schuljahr waren schnell gefunden. Die Verbindung steht!

Norbert Beck, EU Kontaktlehrer