BKDin: 10 Jahre Internationale Förderklassen

Zehn Jahre Internationale Förderklassen am Berufskolleg Dinslaken
Bunte Feier mit vielen Gästen im Forum der Schule

Eine besondere Jubiläumsfeier fand im Juli am Berufskolleg Dinslaken statt: Seit nunmehr zehn Jahren gibt es dort die Internationalen Förderklassen (IFK). Gemeinsam mit zahlreichen Gästen aus Schulverwaltung und kommunalen Kooperationspartnern feierten Schulleitung, Bildungsgangleitung, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler im Forum der Schule diesen wichtigen Meilenstein einer Erfolgsgeschichte. Als Ehrengäste begrüßte das IFK-Team Herrn van Huet von der Bezirksregierung Düsseldorf, Frau Dunkel, die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums sowie Vertreter der Akademie Klausenhof, der Villa Valentin und des Jugendmigrationsdienstes.

Mit einer herzlichen Begrüßung eröffnete Schulleiter Florian Eckert die Veranstaltung. Wie auch Herr van Huet und Frau Dunkel, deren Ansprachen folgten, zog er eine positive Bilanz und hob die hohe Bedeutung der Internationalen Förderklassen für die Schule und die Region hervor.

„Weltreise pur im Klassenzimmer“

IFK-Bildungsgangleiterin Corinna Heuer und ihre Vorgängerin Kerstin Xhebexhia berichteten den Gästen Interessantes zu Geschichte und Entwicklung ihres Herzensprojektes: Sie erinnerten an den Sommer 2015, in dem die Internationale Förderklasse mit nur sieben Schülerinnen und Schülern ins Leben gerufen wurde. „Das wird spannend“, dachten sie damals und was als kleines Experiment begann, entwickelte sich tatsächlich schnell zu einem großen Erfolg. Rasant wuchs die IFK mit einer Schülerinnen- und Schülerzahl von 50 bis 70 pro Jahr auf bis zu drei Parallel-Klassen an. Im Jahr 2022 stieg die Zahl der Schülerinnen und Schüler dann auf fast 80 an. Insgesamt wurden in den letzten zehn Jahren 522 Lernende aus über 30 Herkunftsländern in der IFK unterrichtet. „Es war Weltreise pur im Klassenzimmer“, scherzten Heuer und Xhebexhia.

„Zehn Jahre IFK – das sind nicht nur Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Noten und Abschlüsse. Das sind auch Geschichten, Beziehungen, Fortschritte“.

Dabei umfasst das Lernen in der IFK stets mehr als nur den Erwerb der deutschen Sprache und vieler anderer Inhalte. Die Lehrkräfte helfen bei bürokratischen Hürden, aktivieren SIM-Karten, vereinbaren Arzttermine und füllen unzählige Formulare aus. Originalton eines Schülers: „Deutschland ist Papierland“. Aber eben auch ein Land der Möglichkeiten – wenn man den Dschungel der Formulare erst einmal durchschaut hat. Digital ist die IFK längst auf dem neuesten Stand: Digitale Tafeln, digitales Lehrwerk, digitales Klassenbuch und digitaler Stundenplan. Auch der Umgang mit dem iPad ist an der Tagesordnung.

„Zehn Jahre IFK – das sind nicht nur Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Noten und Abschlüsse. Das sind auch Geschichten, Beziehungen, Fortschritte“. So schlossen die Bildungsgangleiterinnen ihre Präsentation ab und dankten damit dem gesamten  überaus engagierten Team.

Anschaulich und persönlich wurde es im Anschluss. Bewegt lauschten die Anwesenden dem Erfahrungsbericht der Geschwister Osiya und Muhammadbashir Dzhabborov, die von ihrem langen Weg nach Deutschland und den vielen Herausforderungen erzählten, die sie im Zuge der Integration meistern mussten. Auch Aya Majed, die im Schuljahr 2023/24 die IFK besuchte, berichtete von ihrem bewegten Lebensweg. Ihr Ziel ist es nun, Pharmazie zu studieren.

Gewürdigt wurden in Abwesenheit zwei weitere ehemalige Schüler für ihre besonderen Erfolge im Anschluss an den Besuch der Internationalen Förderklasse: Ousmane Barry und Yousif Al-Saadi. Schulleiter Florian Eckert stellte dabei einmal mehr die hohe Bedeutung von Bildung und Integration heraus.

Auch das bunte Rahmenprogramm aus künstlerischen Beiträgen fand guten Anklang. Natur und Zukunft sind die Themen, mit denen sich ein mit großem Applaus bedachter Filmbeitrag der Internationalen Förderklasse des Schuljahres 2023/24 befasste. Ein Beispiel für die kreative Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit wichtigen Phänomenen und drängenden Problemen der Zeit. Die gefühlvolle Interpretation des Songs „Imagine“ von John Lennon – dem bekannten musikalischen Statement zu Frieden und Freiheit – durch Kerstin Xhebexhia, sorgte für Gänsehautmomente. Ein weiteres kulturelles Highlight war die anmutige Vorführung eines persischen Tanzes von Schülerin Maral Shakouri.

Zum Abschluss des offiziellen Programms wurden die Zeugnisse an die Schüler der Internationalen Förderklassen überreicht. Ein emotionaler Moment, der von allen Anwesenden mit viel Beifall begleitet wurde.

In einer kleinen Ausstellung hatten die Gäste im Anschluss Gelegenheit, Kunstobjekte zu bewundern, die von den Schülern im Unterricht gestaltet wurden. Kulturelle Vielfalt gab es am internationalen Buffet, das von den aktuellen Klassen im fachpraktischen Unterricht zubereitet wurde. Eine kulinarische Reise durch die verschiedenen Herkunftsländer der Schülerinnen und Schüler, die den geselligen Austausch zum Ausklang der Veranstaltung begleitete.

Dabei war man sich einig: Die gelungene Jubiläumsfeier war nicht nur ein Rückblick auf zehn erfolgreiche Jahre, sondern auch ein Ausblick auf die Zukunft der Internationalen Förderklassen am Berufskolleg Dinslaken. Mit großem Engagement und einem starken Teamgeist wird das IFK-Team weiter daran arbeiten, jungen Menschen aus aller Welt eine Perspektive zu bieten.

HCO/FEN, 08/25