Roboterarm händigt Zeugnisse aus

Dinslaken. Abstand halten, Lernen auf Distanz – eine Notwendigkeit in Zeiten der Pandemie. Auch am Berufskolleg Dinslaken wird der Schutz vor dem Virus großgeschrieben. Unterrichtet wird voll digital, das war noch vor knapp einem Jahr undenkbar.

Wie Science Fiction mutet es auch an, wenn am Ende des Schuljahres keine Lehrerin, kein Lehrer, sondern möglicherweise ein Roboterarm den Schülerinnen und Schülern die wohlverdienten Zeugnisse überreichen wird.

Nach dem Vorbild der Industrie, auf die der Unterricht am Berufskolleg vorbereitet, wird hier ein Ablauf – natürlich mit einer gehörigen Portion Humor – automatisiert.

Bild von links nach rechts: Der Roboterarm händigt die Zeugnisse aus. Lehrer Erkan Atlas (hinten) mit den Programmierern Jan Schäfer, Tim Nöding, Nico Blaha (v. l. n. r.)

 

Corona schränkt die pädagogische Arbeit am Berufskolleg Dinslaken nicht nur ein, sondern macht auch kreativ. Der Förderverein der Schule hat den Roboterarm großzügig gesponsert. Angehende IT-Spezialistinnen und –Spezialisten der Höheren Berufsfachschule für Elektrotechnik machten sich mit Bildungsgangleiter Erkan Atlas hochmotiviert daran, ihn für seine Aufgabe zu programmieren. Auf den ersten Testlauf waren alle gespannt.

Corona verändert das Schulleben und fordert alle Beteiligten heraus. Der Unterricht wurde bereits während der ersten Infektionswelle im Frühjahr in weiten Bereichen erfolgreich digitalisiert. Inzwischen haben sich die Lehrerinnen und Lehrer in schulinternen Fortbildungen mit den vielfältigen Möglichkeiten der Distanzbeschulung vertraut gemacht. Man hat aus den Erfahrungen des Frühjahrs gelernt und ging gut vorbereitet in den zweiten Lockdown.

Vieles hat der Umgang mit der Pandemie angestoßen, vieles wird bleiben. I-Pads, die ins Schulnetz eingebunden und in allen Fächern der Höheren Berufsfachschule für Elektrotechnik einsetzbar sind, werden fester Bestandteil des pädagogischen Alltags. Auch hier kommt die Robotertechnik als spannender Unterrichtsinhalt ins Spiel: Der Lego-Roboter „Mindstorm“ kann von den Schülerinnen und Schülern über das I-Pad programmiert und gesteuert werden. So nah an der Industrie kann Unterricht sein.

Ein weiteres Projekt, das Erkan Atlas in den Bildungsgang geholt hat: Messsensoren ermitteln Luftbeschaffenheit und Staubbelastung in Dinslaken. Die Ergebnisse sollen bald tagesaktuell auf der Website der Schule veröffentlicht werden.

Der beliebte Bildungsgang Höhere Berufsfachschule Elektrotechnik mit der Fachrichtung Informationstechnik am Berufskolleg Dinslaken bereitet in zwei Jahren theoretisch und praktisch auf eine Ausbildung oder ein Fachhochschulstudium vor. Der Unterricht ist kompetenzorientiert und methodenreich auf typische berufliche Situationen ausgerichtet. Praktika im In- und Ausland und besondere praktische Projekte zur Berufs- und Studienvorbereitung sind fester Bestandteil des Lernweges am BK Dinslaken. Dabei profitieren die Schülerinnen und Schüler von den zahlreichen Kooperationen der Schule mit Unternehmen und Fachhochschulen.

Die Absolventinnen und Absolventen haben hervorragende Aussichten auf einen guten Übergang in das Berufsleben in der zukunftsträchtigen und krisenfesten IT-Branche.

Eingangsvoraussetzungen sind die Fachoberschulreife und technisches Verständnis. Jamie und Tim, Schüler der Unterstufe, sind der Meinung: „Eine gute Voraussetzung ist, im Matheunterricht gut mitzukommen!“ Auf die Frage, was sie im ersten Halbjahr besonders spannend fanden, erklärt Mika begeistert: „Im ITS- Unterricht (Informationstechnische Systeme) konnten wir einen Computer auseinanderschrauben und wieder zusammensetzen. Spannend war dann, ob er anschließend wieder einsatzfähig ist. Und natürlich das Fach SAS (System- und Anwendungssoftware), in dem wir programmieren lernen. Das geht auch sehr gut im Distanzunterricht!“

Weitere Informationen zum Bildungsgang und zum Anmeldeverfahren gibt es unter www.bkdin.de. Für weitere Fragen ist Bildungsgangleiter Erkan Atlas (ae@bkdin.de) per E-Mail erreichbar.

FEN 01/21