Theatervorstellung: „Anders als du glaubst“

„Anders als du glaubst“

Das Ensemble der Berliner Compagnie gastierte am 15. November im Ledigenheim in Dinslaken mit einem gesellschaftspolitischen Theaterstück. Am Vormittag gab es eine Aufführung vor ca. 240 Schülerinnen und Schülern, bei der weiteren Vorstellung am Abend war der Saal ebenfalls ausverkauft.  Veranstalter waren das Berufskolleg Dinslaken, die Stadt Dinslaken, der Verein Forum Lohberg,  der Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken und der Katholische Fonds.

Eine fromme Muslima, eine gläubige Christin, ein gottesfürchtiger Jude, ein linker Atheist und ein eingefleischter Skeptiker werden bei einer Podiumsdiskussion in die Luft gesprengt. Nach dem Anschlag, der tödlich endet, befinden sich die einstigen Kontrahenten im postmortalen Niemandsland, schauen auf die Erde hinab und fragen sich: Tragen die Religionen nun zum Frieden bei? Oder wirken sie als Brandbeschleuniger in Krisenzeiten?

Die Berliner Compagnie steht in der Tradition kritischen, aufklärerischen Theaters. Das Ensemble bezieht Stellung zu aktuellen politischen Fragen und setzt sich in „Anders als du glaubst“ kritisch mit den drei abrahamitischen Religionen sowie mit weltlichen Ideologien auseinander. Das Stück reflektiert deren Rolle und Herausforderung in einer globalisierten Welt, die von Gegensätzen zwischen Arm und Reich geprägt ist und in der Ungerechtigkeiten an der Tagesordnung stehen.

Im Stück streiten und beschimpfen sich die Vertreter der Religionen – wie auf Erden so im Himmel. Bis sie merken: Sie haben eine gemeinsame Aufgabe. Also machen sie sich auf den Weg, um die positive Wirkung der Religionen im Nathan´schen Sinne (wie in der berühmten Ringparabel von Gotthold Ephraim Lessing) zur Wirkung zu bringen.

Die Theateraufführung sollte einen Beitrag dazu leisten, das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen zu fördern. Sie zeigt, dass die Religionen nur im gegenseitigen Dialog eine Vision für Frieden und Gerechtigkeit realisieren können.

Die Aufführung stand in einer Reihe erfolgreicher Veranstaltungen zum interreligiösen Dialog in Dinslaken. Sie knüpft an das Interkulturelle Fest (27. September 2015) in der Stadthalle Dinslaken und die Podiumsdiskussion „Gemeinsamkeiten von Christentum, Islam und Judentum“ (26. Oktober 2015) an, bei der rund 200 Zuhörer/-innen im Dachstudio in Dinslaken teilgenommen haben.